Aachen
1894 -
Nizza
1970
Heinrich Maria Davringhausen verbringt seine Jugend in Aachen und studiert im Jahr 1913-14 Bildhauerei an der Kunstakademie Düsseldorf, dort lernt er Carlo Mense kennen. Der rheinische Expressionismus, der sich an Fauvismus, Kubismus und Futurismus orientiert, beeinflusst seine Werke in der Farbigkeit und Komposition. Anschließend unternimmt der Maler viele Reisen und lernt in der Künstlerkolonie Monte Verità bei Ascona Georg Schrimpf kennen.
Folgend entstehen mehrere Porträts in einer realistisch überzeichneten Manier, die Heinrich Maria Davringhausen vor einem farbigen futuristischen Hintergrund zeigt. Der Verlust eines Auges, den er als Kind erleidet, bewahrt ihn bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges vor dem Kriegsdienst. Der Künstler kehrt nach Deutschland zurück, siedelt im Jahr 1918 nach München über und tritt im folgenden Jahr der Düsseldorfer Künstlergruppe "Das junge Rheinland" bei.
Beeinflusst von den Kölner "Progressiven" malt er nun vorwiegend abstrahierte, farbige Flächenbilder, die Davringhausen teilweise in Serien konzipiert. Zwischen den Jahren 1924 und 1925 lebt der Künstler im spanischen Toledo, 1928 wählt er Köln als Aufenthaltsort, wo Davringhausen gemeinsam mit Anton Räderscheidt u.a. die "Gruppe 32" gründet. Nach seiner Heirat mit der jüdischen Fabrikantentochter Lore Auerbach emigriert das Ehepaar im Jahr 1933 nach Cala Ratjada auf Mallorca.
Der Ausbruch des Spanischen Bürgerkrieges im Jahr 1936 veranlasst den Künstler zu einer überstürzten Flucht über Marseille und Paris nach Ascona.
1937 werden seine Werke in der Ausstellung "Entartete Kunst" gezeigt. Zwei Jahre später wird Heinrich Maria Davringhausen aus der Schweiz ausgewiesen und begibt sich mit seiner Familie nach Haut-de-Cagnes bei Nizza. Nach der erfolgreichen Flucht aus Les Milles, wo er zwischen 1939-1940 interniert ist, versteckt sich der Künstler gemeinsam mit seiner Frau in der Auvergne und kehrt erst Ende des Krieges nach Haut-de-Cagnes zurück.
Der größte Teil von Heinrich Maria Davringhausens Werk geht durch die nationalsozialistische Verfemung, die Flucht und den Krieg verloren. In den FolgejJahren stellt der Künstler seine der "Neuen Sachlichkeit" verpflichteten Werke in verschiedenen internationalen Galerien aus.
Ende der 50er Jahre beginnt die Kunstgeschichte mit der Aufarbeitung dieser Stilrichtung, so dass Davringhausens frühe Arbeiten in zahlreichen Ausstellungen und Publikationen zur "Neuen Sachlichkeit" präsentiert werden. Sein umfangreiches Spätwerk ist vorwiegend geometrisch abstrakt, ein größerer Erfolg des Künstlers bleibt jedoch aus.
Heinrich Maria Davringhausen verstirbt am 13. Dezember 1970 in Nizza.
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